Logo Dr. Kristin Endres MSc Zahnarzt Darmstadt

Schienentherapie

Schienentherapie
Die Aufbissschiene ist das wichtigste reversible Hilfsmittel, um die Kaumuskulatur zu entspannen und den Unterkiefer in die zentrische Kondylenposition zu führen. Das klingt sehr einfach, ist es aber nicht. Ich habe schon viele Schienen gesehen, es war aber selten eine dabei, die genau diesen Anforderungen genügte. Fast alle wurden eingesetzt, und dann monatelang ohne jegliche Kontrolle getragen.
 
Schienen müssen regelmäßig kontrolliert werden, bis eine zentrisch stabile Position oder eine therapeutische Zentrik erreicht wurde, sonst bringt die Behandlung gar nichts, oder - noch viel schlimmer, es verschlechtert sich.

Wir fertigen Schienen meist im Oberkiefer.

Wir fertigen fast immer Schienen im Oberkiefer, Ausnahmen hierzu stellen lediglich Freiendsituationen im Unterkiefer sowie eine kieferorthopädische Klasse II/2 also die nach hinten gerichteten Oberkiefer-frontzähne kombiniert mit einer starken Deckbisssituation.

Die Vorteile einer Oberkieferschiene sind:

  • Sie ist wesentlich stabiler und wir können eine flachere Front-Eckzahnführung um den Stress aus dem craniomandibulären System herauszunehmen
  • Wenn durch Vorkontakte Zähne gelockert oder beweglich sind, ist dies meistens im Oberkiefer. Durch eine Oberkieferschiene festigen sich derartige Zähne meist sehr schnell

Die Nachteile einer Unterkieferschiene sind:

  • Sie ist meist nicht so stabil
  • Die Fronteckzahnführung ist steiler
  • Die Fronteckzahnführung ist schwieriger einzustellen und dadurch bedingt kann es zu Lockerung der Oberkieferfrontzähne kommen
  • Bei den Seitwärtsbewegungen kann der untere Eckzahn mit der Schiene über den Oberkiefereckzahn springen und sich verhaken

Kontrolle - der wohl wichtigste Schritt:

Schon nach einer kurzen Tragezeit von ca 4 - 7 Tagen sollte die Schiene kontrolliert werden. Dies gilt im Speziellen wenn paralell zur Schiene noch physiotherapeutische Maßnahmen laufen - was immer dann notwendig ist, wenn an der gesamten Körperstatik z.B. Beckenschiefstand, Beillängendifferenzen, rezidivierenden Wirbelblockaden etc. Veränderungen durchgeführt werden.

Sonderfälle:

Manchmal müssen aufgrund spezieller Erkrankungen Sonderschienen gemacht werden. Hierzu zählt z.B. die Distraktionsschiene, die vorallem bei stark komprimierten Gelenken von Nöten ist. Derartige Schienen müssen dann aber auch ohne wenn und aber 24 Stunden getragen werden.

Weitere Sondermaßnahmen stellen Physiotherapie dar. Dieses von uns häufig eingesetzte Zusatztherapie erzielt in Kombination zur Schiene erstaunliche Ergebnisse.

Medikamente werden nur in Ausnahmefällen bei starken Beschwerden oder extrem starken Verspannungen gegeben, meist reicht die Funktion der Schiene aus um eine schnelle Linderung zu geben.

Die Schiene passt:

Je nach Ausgangssituation wird sich mehr oder weniger schnell eine stabile Zentrik einstellen. Bei entsprechenden Grunderkrankungen wir eine therapeutische Zentrik eingestellt die die Kriterien Schmerz- und Bewegungsfreiheit erfüllt. Danach sollte die Okklusion neu beurteilt und die unterschiedlichen therapeutischen Maßnahmen festgelegt werden.